
ewige teufe.
galerie sohle 1. bergkamen. 2016.
„Ewige Teufe“ bezeichnet in der Bergmannssprache die Tiefe, bis in die hinein das Abbaurecht besteht. Der Stollen kann bei der ewigen Teufe schier endlos in den Grund der Erde hinabgegraben werden, unbegrenzt, d.h. so lange, wie es etwas abzubauen gibt. Doch scheint dieses Recht zugleich auch eine nicht unerhebliche Verpflichtung zu bergen, denn unweigerlich stellt man sich enge, unterirdische Gänge voller Finsternis vor, die erst einmal zugänglich gemacht werden müssen. Während Höhlen, Krypten und unterirdische Kanalisationen etwas Geheimnisvolles, Sagenumwobenes umgibt, sind die Bergmannsstollen eher mit Furcht und Beklemmung verbunden – „Glück auf!“, das klingt nach einem Wunsch voller Hoffnung, die mit auf den Weg Untertage gegeben wird, weil sie notwendig sein könnte. Begibt man sich dann in die düsteren Tiefen des Schachtes, dann wird vor allem – neben der Luft – das Licht existentiell.
Nikola Dicke setzt das Licht als elementaren Bestandteil ihrer eindrucksvollen Installation ein, die sie auf zwei Stockwerken der Galerie sohle 1 in Bergkamen, der ehemals größten Bergbaustadt Europas, entworfen hat. Geradezu perfekt eignet sich die Methode der Künstlerin Zeichnungen in rußgeschwärzte Glasplatten einzuritzen und dann von hinten zu beleuchten für diesen Ort: Aus tiefster Dunkelheit erstrahlen Werkzeuge und Lampen der Bergmänner, in der Fachsprache Gezähe und Geleucht, und auch die Grubenarbeiter selber sind zu sehen.
(Ann-Katrin Günzel)








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