Raum - Licht - Zeichnung
Nikola Dickes Lichtzeichnungen entstehen immer direkt am Ort. Orte definieren sich durch Identifikation, durch gelebte und erfahrene Geschichte, durch emotionale Beziehungen, durch Handeln, durch unmittelbaren sozialen Austausch und durch Wahrnehmung, die durch künstlerische Gesten geschärft und akzentuiert, auch neu belebt und ausgerichtet werden kann. Nikola Dicke sucht also diese Orte und die dort lebenden oder arbeitenden Menschen auf. Doch sie belässt das Vorgefundene nicht, sondern interveniert, erobert, besetzt, gestaltet.
Die Lichtinstallationen scheinen das Bekannte umzukippen, es bekommt etwas Fremdes, Unvertrautes, Rätselhaftes, Geheimnisvolles. Die projizierten Bilder zerschneiden den Kontext des Wirklichen. Dieser Kontext öffnet sich dem Spiel, dem Imaginären, dem Fiktionalen, der Geschichte, der Freiheit, der Phantasie.
(Andrea Brockmann)